Eine Reise nach Japan zu den Shiba Inu´s

von Doris Raue "Benii Ken´s" (1998)

erde3.gif (88438 Byte) comic3.gif (17959 Byte)

Einmal im Jahr findet in Japan die große NIPPO-SHOW statt. Diese Show ist die größte Show im Jahr der japanischen Rassen. Am ersten Tag sind hauptsächlich der Kishu und der Shikoku vertreten, während am zweiten Tag nur der Shiba Inu ausgestellt wird. Vor einigen Jahren waren hier auf einer Ausstellung 1200 Shiba´s zu sehen.

In diesem Jahr fand diese Ausstellung am 14.+15.11.98 statt.

Wie schon 2 Jahre zuvor wollten wir, Frank und ich, gerne zu dieser Show fahren. Es hatte aus verschiedenen Gründen bisher nie geklappt. In diesem Jahr aber sprach alles dafür, dass es mit einer guten Organisation funktionieren könnte. Alle Kontakte waren schon seit langem aufgebaut und es stand uns nichts mehr im Weg.

Am 12.11.98 flogen wir nach Japan! Der Flug dauerte lange, mit Zwischenlandung knapp 15 Stunden.

Jetzt waren wir in Tokyo. Unsere Kontaktperson wartete schon auf uns und gleich ging es weiter mit U- und S-Bahn ca. drei Stunden Fahrt zu unserem Hotel, nahe am Meer und am Ausstellungsgelände. Aber schon auf dieser Fahrt war uns klar geworden, ohne japanische Hilfe wären wir keinen Schritt weiter gekommen, denn mit Englisch konnte man hier nichts anfangen und lesen konnten wir die japanischen Schriftzeichen schon mal gar nicht.

Am nächsten Morgen war es soweit. Wir fuhren mit dem Taxi zur Ausstellung. Es waren zwar die Kishus und Shikokus heute dran, aber wir sahen auch schon sehr viele Shibas, die auf den morgigen Tag warteten. Überwältigend, so viele schöne Hunde. Sehr viele Ringe waren aufgebaut und ich schätze mal, an die 70 Richter waren für diese Hunde zuständig. Es sind immer drei Richter in einem Ring. Wir sahen uns alles genau an und nach etwa drei Stunden gab es eine Mittagspause. Kein Hund war mehr im Ring, das Richten war fertig! Wir waren sehr erstaunt, hatten wir doch bei weiten noch nicht alle Hunde gesehen. Na gut, für morgen, wenn die Shibas dran sind, müssen wir etwas anders vorgehen, denn die Zeit war kurz.

Jetzt aber nach der Mittagspause kamen alle Hunde wieder in ihren Ring und es folgte die Platzierung. Die Aussteller stellten sich jetzt nach Anweisung der Richter in der zugewiesenen Reihenfolge im Ring auf und das Ergebnis war da. Wo war aber der Anfang und wo das Ende? Wir sind davon ausgegangen, wo die meisten Fotografen waren, das waren die jeweiligen Sieger in ihrem Ring. Dann gab es noch mehrere Gegenüberstellungen und zum Schluss blieb ein Kishu und ein Shikoku übrig, sie mussten an dem morgigen Tag noch einmal erscheinen.

Wir waren froh, dass es noch nicht die Shibas waren, denn nun hatten wir schon einen kleinen Einblick und wir wußten, dass wir uns morgen sehr schnell von allen Hunden ein Bild machen mussten, denn nur für kurze Zeit waren die vielen schönen Hunde zu sehen.

Nun kam der große Shiba Tag! Wir waren auch gleich früh morgens angekommen und es wimmelte nur so von den Shiba´s. Viele gut gekleidete Japaner (meist in schwarzen Anzügen) waren mit ihren Shibas zu sehen. Jeder war sehr stolz auf seinen Shiba und man zeigte seinen Hund schon vor dem Richten seinem Konkurrenten um zu präsentieren, wie gut doch der eigene Hund ist.

Für diesen Tag haben sich 600 Shiba´s angemeldet. Jetzt wurde jeder einzelne Richter mit Namen den Ausstellern vorgestellt und dann bezogen die Aussteller mit ihren Shiba´s und die Richter ihren Ring.

Frank und ich trennten uns. Wir beschlossen, uns hauptsächlich bei den Junghunden aufzuhalten. Ich ging zu den Rüden, Frank blieb bei den Hündinnen. Verfehlen konnten wir uns nicht, denn wir fielen ohne Zweifel auf. Frank hatte eine gelbes Sakko an und ich eine gelbe Jacke. Unser erster Eindruck war, die Shiba´s sehen fast alle gleich aus. Sie waren fast alle rein rot, bis auf einige black and tan und nur ganz wenige, ich glaube zwei Shiba´s gesehen zu haben, sie waren sesam. Das erstaunte mich schon sehr. Alle hatten ein ausgeprägtes urajiro. Kaum ein Hund hatte hochgezogene weiße Beine. Sie waren entweder rein rot oder black and tan. Eine große Disziplin herrschte auch unter den Hunden. Es gab kein Gebell, auch nicht bei den Rüden. Jeder Shiba ließ sich ohne murren oder zurückweichen anfassen. Selbst bei der Zahnkontrolle lief alles ohne Probleme. Ich muss aber auch dazu sagen, die Richter wussten auch hier, mit welcher Rasse sie es zu tun hatten. Sie gingen ruhig und gebückt auf den zu bewertenden Shiba zu, fasten ihn vorsichtig an und dann kam die Gebißkontrolle, wie schon gesagt, ohne Probleme. Jeder Shiba wurde gemessen, mit einem Messstab. Der Vorführer legte seine Hand auf das Auge seines Hundes und der Richter setzte den Messstab an die Seite des Shiba´s. Auch hier ohne Probleme. Das habe ich bei fast allen Shiba´s so beobachten können. Ebenso in der Jüngsten oder Jugendklasse. Das kannte ich doch von den europäischen Ausstellungen etwas anders. Ich war doch sehr davon beeindruckt. Als nächstes fielen mir die doch recht großen Ohren bei den Shiba´s auf. So kleine Ohren, wie sie hier zum Teil in Deutschland oder in dem benachbarten Ausland zu sehen sind, habe ich hier auf dieser Ausstellung recht selten gesehen. Auch waren die Shiba´s relativ hochbeinig mit einer stark aufgezogenen Bauchlinie. Man kann schon ganz grob sagen, der Shiba in Japan ist nicht zu kompakt, sondern eher ein gut bemuskelter, aber dennoch schlanker Hund. Nun wollte ich das Gangwerg einmal in Betracht nehmen. Hierbei erlebte ich eine kleine Überraschung. Der Aussteller wollte nun seinen Shiba vorführen, er sollte im Dreieck mit ihm laufen. Die meisten Hunde zerrten und hoppelten, aber kaum einer hatte es geschafft, seinen Hund in einem ordentlichem Trab vorzuführen. Bekam ich aber doch einmal die Chance, einen gut laufenden Shiba zu beobachten, musste ich feststellen, hinten ein total eng laufender Hund. Auch Frank hatte in allen Punkten die gleiche Feststellung gemacht.

Jetzt kam die Pause, drei Stunden waren um. Nun hatten wir Zeit, um uns mit ein paar Richtern zu unterhalten. Wir hatten natürlich viele Fragen.

Zuerst fragten wir nach der Farbe, warum keine Mischfarben (sesam/rot oder rot/sesam) zu sehen sind, sie seien doch nicht verboten. Die Antwort war, keine Farbe ist verboten, auch nicht das weiß, es entscheidet aber der Aussteller selbst. Nur die besten Hunde kommen zu dieser Ausstellung und dazu gehört das reine rot, oder das reine black and tan. Mischfarben oder weiß seien zwar vorhanden, sind aber für die Ausstellung nicht gut genug. Dazu zählt auch die Vollzahnigkeit. Jeder Shiba hier auf dieser Ausstellung sei vollzahnig!!!! Das faszinierte mich schon sehr. Nun fragten wir wegen der Ohren. Die Ohrgröße spielt nicht eine so wichtige Rolle, kleine Ohren ist eine Auslegungssache, wichtiger hingegen ist der Ansatz der Ohren. Dieser muss stimmen. Nun die Frage zum Gangwerk. Der Shiba ist ein großer Läufer und läuft bei der Jagt immer in der Spur des Wildes. Da er unter Umständen viele, viele Kilometer laufen muss, um Erfolg zu haben braucht er ein engeres Gangwerg, dazu zählt auch die Hochbeinigkeit und der schlanke Körper, sonst würde er zu schnell ermüden. Ein breiter Gang ist viel anstrengender. Gut bemuskelt muss er sein, damit er auch genügend Kraft mitbringt. Frank war bei den Hündinnen aufgefallen, dass viele Hündinnen doch sehr lang im Körper waren. Auch hier bekamen wir zu hören, eine Hündin, die im Körper nicht lang ist, wird nie eine gute Hündin zur Zucht sein. Die Länge wäre nie ein Fehler. Hündinnen sind dazu da, um Welpen zu bekommen. Jetzt wollten wir aber noch die Frage zum Preis eines guten Ausstellungshundes stellen. Uns waren schon verschiedene Preisvorstellungen zu Ohren gekommen, was wir allerdings nicht so ganz glauben konnten. Hier wurde uns bestätigt, ein etwa zweijähriger Shiba, der auf dieser Ausstellung einen guten Preis bekommen hat wird etwa um die DM 100.000.-- kosten. Kaum zu glauben. Nun hatten wir doch wirklich viel erfahren.

Die Zeit war auch wieder schnell um und es stand die Platzierung bevor. Für uns war es ein wildes Durcheinander, es hatte aber wohl alles seinen Sinn. Beim großen Stechen zwischen Rüde und Hündin hat dann die Hündin gewonnen. Sie war wirklich sehr schön.

hund3.jpg (7237 Byte)

Best in Show wurde dann die BOB Kishu-Hündin des Vortages.

 

Das war ein Tag!  So viele japanische Hunde, so viele neue Eindrücke. Hiervon werde ich lange zehren können.

Am nächsten Tag waren wir bei dem ältesten Shiba-Züchter Japans zum Tee eingeladen. Ein sehr wohlhabender Mann, der mitten in einer Stadt bei Yokohama noch sein ursprüngliches japanisches Haus mit einem wunderschönen großen typisch japanischen Garten bewohnt. Hier schien die Zeit stehen geblieben zu sein. Unzählige Bonsais standen im Vordergarten und Herr Inoue begrüßte uns. Er hatte die Fotos vom Anfang der Shiba-Zucht. In viele Büchern zeigte er uns, wie die ersten registrierten Shibas aussahen. Von ihm erfuhren wir, wie in Japan gezüchtet wird. japanpuppe.gif (7171 Byte)

 

Es gibt einige große Züchter, die ihre Bauern haben. Diese haben viele Shibas und züchten nach Anweisung ihrer Hauptzüchter. Absatzprobleme der Welpen kennen Sie nicht, da es eine Vermittlungsstelle gibt. Von hier werden die Welpen verkauft. Verspricht aber ein Welpe gut zu werden, er muss rot oder black and tan sein, wird er behalten und nach dem Zahnwechsel wird entschieden, ob er auf die große Nippo-Show vorbereitet wird oder ob er zur Zucht genommen wird. Zahnfehler sind in Japan ein äußerst großes Problem. Weißt er auch nur ein Prämularverlust auf, wird sofort mit ihm gezüchtet. Meist schon mit der ersten Läufigkeit. Bei roten Linien wird oft nach der dritten Generation black and tan eingekreuzt, um das kräftige Rot zu behalten. Mischfarben (sesam/rot oder rot sesam) werden sofort aussortiert. Zwischen den Generationen wird nur rot / rot oder black and tan / black and tan verpaart. Die Hündinnen sollen im Körper deutlich länger sein als die Rüden, 100 zu 120 wird ohne Probleme akzeptiert. Ist bei einem Welpen der Fang zu spitz, oder zu kurz, gibt es mit hoher Wahrscheinlichkeit Zahnprobleme. In der Größe muss besonders Obacht gegeben werden, zu klein ist besser als zu groß. Mit großen Shibas wird hier auch meist auf die Zucht verzichtet, da die Größe sonst schnell aus der Kontrolle gerät. Standardmaß minus 1,5 cm ist erwünscht, plus 1,5 cm wird akzeptiert. Shiba-Rüden sollten auf keinen Fall zu schwer werden. Hier muss auch auf den Kopf geachtet werden, er soll rüdenhaft, aber nicht zu schwer sein. Ein Shiba-Rüde soll nicht schwerer als 12 kg sein, eine Hündin soll bei 8 kg liegen. Auch hier stellten wir die Frage zum Preis. Er bestätigte die Preisvorstellung von um die DM 100.000.- für einen top Hund. Aber kein Züchter würde einen so guten Shiba abgeben. Wer das Glück hat, einen solchen Shiba zu besitzen, der auch auf der Haupt-Nippo-Show vorne stand, der würde um keinen Preis den Shiba verkaufen. Dem Aussteller und dem Züchter wird soviel Ehre zuteil und bei der Weiterzucht mit diesem Hund verdient er vielleicht noch weit mehr. Ein etwa einjähriger, sehr guter roter oder black and tan Shiba, der vollzahnig ist, liegt im Preis bei bis zu DM 60.000.--. Das sind die Preise der Profiaussteller und Züchter. Sie verdienen ihr Geld mit der Shiba-Zucht. Es gibt aber auch Shiba-Züchter, die nicht von der Hundezucht leben, und aus Freude an der Rasse den Shiba züchten. Diese Züchter verkaufen einen Welpen zu einem weit niedrigeren Preis. Dabei ist die Qualität bestimmt oft genauso groß. Der Shiba ist in Japan immer noch ein Würdenträger. Er muss stolz und würdevoll sein, bringt er es nicht zum Ausdruck, ist er es auch nicht Wert, auf einer Ausstellung zu gewinnen. Dieses ist das wichtigste Merkmal überhaupt. Ein Shiba muss mit seinem Charme, Ausdruck, Würde und Stolz seinen Besitzer beeindrucken können und seinen Richter so beeinflussen, dass dieser in der Lage ist, über kleine Fehler, die ja jeder Hund hat, hinwegzusehen, dann hat er es geschafft. Dieser Hund ist der richtige, der muss gewinnen. Immer wieder wurde dieses ganz besonders betont, Würde und Stolz, das ist das wichtigste Gut, das ein Shiba mitbringen muss, denn so unterscheidet er sich im ganz besonderen von anderen Rassen. Der Shiba ist etwas besonderes und das kann er, mit diesen bestimmten Merkmalen, auch nur so bleiben.

Zum Gangwerk haben wir hier auch noch etwas erfahren, vor kurzer Zeit erst wurde angefangen, das Gangwerg zu beurteilen. Die Shiba´s wurden vorher nur im Stand bewertet, kein Hund musste auch im Laufen präsentiert werden. Das erklärte auch, warum auf der Show kaum ein Hund richtig, im ordentlichem Trab gelaufen ist. Sie hatten es noch gar nicht mit den Hunden trainiert.

 

Zum Schluß überreichte uns Herr Inoue ein paar Fotos von sehr alten Shiba´s,die jetzt schon verstorben waren, aber von sehr großer Bedeutung der Shiba-Zucht waren.

Der erste registrierte Shiba-Rüde aus dem Jahr 1945.

 

hund4.gif (45356 Byte)

Wichtiger Vater für das Shiba - Blut

Weiterhin erhielten wir von ihm sehr alte Bücher, die einfach von den Bildern her sehr interessant sind. Wir bedankten uns vielmals, schade das die Zeit so schnell verging, von ihm hätten wir bestimmt noch sehr viel mehr erfahren können. Nun war auch dieser Tag fast schon wieder um.

 

jkc.JPG (3452 Byte)

Am kommenden Tag waren wir dann bei dem JKC eingeladen.

 

Wir fuhren zum ersten mal alleine mit der S-Bahn, war das ein Erlebnis. Uns wurde vorher genauestens erklärt, wie wir die Karten zu lösen hatten und wo wir hinfahren mussten, aber als wir an den Schaltern standen, um die Fahrkarten zu lösen und nicht eine Silbe lesen konnten, kamen wir doch etwas in Schwierigkeiten. Handschriftliches sieht doch meist etwas anders aus als gedrucktes. Wir konnten das Schriftbild nur erahnen und lösten die Fahrkarten. Auf ging´s, ab in den Zug und wir fuhren los. Na ja, mit etwas Glück kamen wir auch da an, wo wir hin wollten. Und sogar pünktlich. Es war ein kleines Wunder.

Im JKC (Japan Kennel Club) wurden wir vom Präsidenten, Herrn Keitoku empfangen. Für ihn war es besonders wichtig, uns mitzuteilen, das wir in Europa bei der Shiba-Zucht unbedingt darauf achten sollten, dass es uns beim Shiba nicht so ergehen wird, wie es gerade beim Akita der Fall ist, nämlich zwei getrennte Rassen. Beim Akita ist vor kurzem auf dem Weltkongress in Hamm, bei dem auch wir anwesend waren, entschieden worden, dass nur noch der Akita dem Standard entspricht, der im japanischen Typ liegt. Also nicht so schwer, helle Maske, ein eleganter Hund. Alles andere, dunkle Maske, schwerer Typ soll in Zukunft nicht mehr Akita heißen, er bekommt einen anderen Namen. Er wünscht uns sehr, dass dieses mit dem Shiba nicht passieren möge, man müsse große Obacht geben.

Nun gingen wir in den großen Empfangsraum und trafen den gesamten Vorstand des JKC´s an. Hier kam nun der Standard des Shiba´s zur Sprache. Der JKC kam mit uns überein, dass der Standard doch etwas erläuterungsbedürftig ist. Zu Beispiel: enges Gangwerk, relativ kleine Ohren, usw. Er sicherte uns diesbezüglich seine Hilfe zu. Nun traten sie auch mit einer Bitte an uns heran: wir sollten doch unsere Erfahrungen, die wir hier in Japan gemacht haben, bei uns  weitergeben, im Sinne der Shiba-Zucht. Ich denke, diese Bitte haben wir mit diesem Bericht mehr als erfüllt. Für die Zukunft überlegt der JKC, ob er, wie schon bei dem Akita, einen Weltkongress planen sollte. Im August 1999, wenn ich mein 9. Shiba-Treffen habe, werde ich ausführlich über die Japanreise mit Fotos und Film berichten. Wie immer kann sich jeder Shiba-Freund hierzu anmelden. Telefon: 05561 9497943. Vom JKC verabschiedeten wir uns und verließen das Gebäude schwer bepackt mit Bild- und Buchmaterial, das wir vom JKC als Geschenk bekamen und einiges auch käuflich erworben hatten.

 

Jeder Tag war voll ausgebucht. Für morgen stand der Besuch bei einigen Shiba-Züchter auf dem Programm.

Erst mit der Bahn, dann mit dem Taxi fuhren wir zu unserer ersten Verabredung wieder weit außerhalb von Tokyo. Wir wurden freundlich begrüßt und anschließend durften wir uns hier alle Shiba´s ansehen. Hier lebten etwa 11 Shiba´s. Anders als bei uns leben hier in Japan die Shiba´s in kleinen Hundeboxen, die auf hohen Stelzen stehen. Jeder Shiba wird hier einzeln gehalten. In den Häusern ist es fast unmöglich, einen Hund laufen zu haben, hier würde sofort der Futon-Fußboden kaputt gehen und die meisten Häuser sind auch viel zu klein. Das Leben der Menschen spielt sich hier auch ganz anders ab. Man ist viel draußen, das Grundstück ist ein Bestandteil des Lebensraums. Irgend jemand ist fast immer zu Hause, und somit auch bei den Hunden, äußerst ungern werden die Shiba´s alleine gelassen. Sie haben alle ein sehr enges Verhältnis zu Ihren Menschen. Abwechslungsweise werden die Shiba´s aus ihren Boxen herausgelassen. Ich nehme an, dadurch, daß sie alleine gehalten und herausgelassen werden, haben sie auch eine so gute Beziehung und Prägung auf ihren Menschen. Die Shiba´s hier waren alle sehr freundlich und keiner zeigte eine Ängstlichkeit. Lautstark verteidigten sie Ihr Grundstück, hatte man Kontakt zu Ihnen aufgenommen, wurden sie freundlich und ließen sich ausgiebig kraulen.

Hier haben wir dann auch eine Shiba-Hündin mit sehr gut angesetzten, kleinen Ohren, einem etwas kräftigeren Kopf, und einem kompakteren Körper gesehen. Dieses eben war so ein Hund, er versprach als Welpe besonders gut zu werden, hatte das perfekte rot mit einem ausgeprägtem urajiro, also wurde sie behalten. Auch das Gebiß war vollzahnig. Aber sie wurde zu kräftig. Jetzt geht sie nur auf kleinere Ausstellungen und bekommt ihre Welpen. Aber die Nippo-Show wird sie nicht besuchen. So sagt es ihr Züchter, dafür ist sie nicht gut genug. Die Zeit verging so schnell und wir wollten doch noch andere Zuchtstätten besuchen. Auf ging´s, weiter zu anderen Shiba´s.

Hier angekommen, ein alleinstehendes Haus, wo auch hier uns lautstark die Shiba´s begrüßten. Hier empfingen uns zwei Hündinnen, die jeweils vor ihrem Hundehäuschen angebunden waren. Das Grundstück war nicht abgeschlossen. Eine der beiden Hündinnen hatte Welpen, ich schätze, sie waren sieben oder acht Wochen alt. Sie liefen frei herum, auf dem offenen Grundstück. Hauptsächlich hielten sie sich bei der Mutter auf, aber manchmal gingen sie auch zu der anderen Hündin und ließen sich von dieser putzen, lecken und auch anknurren. Sie verließen aber nicht das Grundstück. Sie hatten genau einen Punkt, den sie nicht überliefen, hier blieben sie immer stehen. Toll, ich hätte nicht gedacht, daß dieses mit Shiba-Welpen möglich wäre. Der Herr des Hause war leider gerade nicht anwesend, somit hatten wir nur die Möglichkeit uns diese Shiba´s anzusehen, die hier draußen waren.

So fuhren wir weiter, um noch einen weiteren Shiba-Züchter zu besuchen.

Auch hier wieder ein alleinstehendes Haus mit einer großen Bonsai-Sammlung im Vordergarten und am Eingangstor begrüßte uns eine süße Shiba-Hündin. Der Züchter selbst war zu Hause und zeigte uns stolz seine Shiba´s. Einen nach dem anderen holte er aus den Hundehäusern und stellte sie uns vor. Aber die Hündin, die uns begrüßte, war die Beste. Sie hatte einen besonderen Ausdruck, war einfach nur lieb und sie sah so aus, wie die Shiba´s auf der Nippo-Show. Sie war auch vollzahnig. Der Züchter erklärte uns, sie war für die Nippo-Show gemeldet, da er aber krank war, konnte er sie nicht vorführen, somit war sie dort nicht anwesend gewesen. Nach langem diskutieren und einigen Verständigungsschwierigkeiten trotz Dolmetscher sagte er uns, diese Hündin können wir, wenn wir möchten, bekommen. Ohne zu zögern sagten wir zu. Das war ja auch unser Wunsch gewesen, einen Hund wollten wir gerne aus Japan mitbringen.

hunde2.jpg (12448 Byte)

Sie ist so eine Hündin, wie wir die jungen Hündinnen auf der Nippo-Show gesehen hatten. Nicht so kräftig, etwas große Ohren, hinten englaufend und natürlich das besondere "Etwas". Sie hat diesen verzauberten Ausdruck, Würde und Eleganz. Laut Stammbaum heißt diese Hündin NAKA NO MASATSUKI GO KAZUSA NAKANOSOW, gerufen wird sie aber HARUKA.

Wir waren überglücklich. Am morgigen Tag war unsere Rückreise, wir hatten nicht mehr damit gerechnet, doch noch einen Hund für uns zu finden. Irgendwie mußten wir nun aber Haruka zum Flugplatz bekommen. Wir befanden uns in einer so guten Begleitung, daß wir uns um nichts Sorgen brauchten, alles wurde perfekt organisiert.

Am nächsten Morgen wurden wir mit Haruka von unserem Hotel abgeholt und zum Flugplatz gebracht. Es war ein schwerer Abschied. Alle waren so herzlich zu uns und so hilfsbereit, wie wir es nie zu Hoffen geglaubt hätten.

japanflugi.GIF (4626 Byte)

An dieser Stelle möchten wir uns noch bei all denen bedanken, die uns so unglaublich geholfen haben. Ganz besonderen Dank gilt dem JKC, der uns ermöglicht hat, Japan und ihre Shiba´s näher kennen zu lernen; dass wir so viele Fragen stellen durften und immer eine aufrichtige Antwort bekamen. Hierfür vielen herzlichen Dank.

Den Flug hatte Haruka ohne Problem überstanden. Sie benahm sich so, als ob sie schon immer mit uns zusammengewesen wäre, stieg in unser Auto ein, und war sehr froh, als wir zu Hause waren, denn das Autofahren war für sie eine Katastrophe. Alles hatte sie uns vollgebrochen. Ihr war richtig schlecht. Mit unseren anderen Shiba´s schloss sie schnell Freundschaft und ich glaube sagen zu können, sie fühlt sich hier shiba-wohl.   

Hunde1.JPG (38782 Byte)

Bloß auf das Autofahren würde sie auch heute noch gerne verzichten.

Nun sind wir gespannt, wie sich alles weiter ergeben wird, wann wir wieder nach Japan reisen werden, um noch mehr zu erfahren.

Herzliche Grüße an alle Shiba-Freunde

Doris Raue "Benii Ken´s", Januar 1999

HOME:www.shiba-raue.de/start.html

DANKE ! Presse was ist neu? Porträt Doris Raue Bericht unserer Japan-Reise
Das schwarze Brett- Shibas suchen ein neues Heim Shiba Treffen '2000 Shiba Treffen '99 History of Benii Ken's Geschichten     Briefe 1-4               Brief 5
Aktuelles Gästebuch Japanische Hunderassen Shiba Zucht in Deutschland Aufzucht
Mail me Kontakt Japanische Küche Links was ist neu?

 h o m e

Bild des Monats : Der Welpe dominiert die Mode